Kraft tanken auf dem Mutter-Kind-Wochenende

Deshalb hatte ich außer großer Vorfreude auch etwas „Bammel“ im Gepäck! Ich stellte aber schnell fest, dass ich mit Raphael und Judith ein super Betreuungsteam an meiner Seite hatte. Unsere Dozentin Silke Bausch begrüßte uns alle herzlich – und so verflogen meine Sorgen sofort.

Nach dem gemeinsamen Abendessen spielten Judith und Raphael mit uns ein Kennlern-Bingo. Wir mussten Personen mit bestimmten Eigenschaften finden: mit einem zweiten Vornamen, wer gerne schwimmt oder Linkshänder ist. Durch diese Aktion lockerte sich die Atmosphäre sofort auf. Danach übernahm Silke die Leitung. Sie bat alle Kinder, sich um ein Bodenbild herum zu setzen.

Das Bodenbild stellte die Sonne dar. In der Mitte stand ein „Glas der Schätze“. Daneben Ganesha, ein Glücksgott aus dem Hinduismus. Er sah aus wie ein geschmückter Elefant mit vier Händen und zwei Beinen. Mit dem Glas der Schätze hatte es etwas Besonderes auf sich: Wir legten kleine Zettel hinein, auf denen wir besondere Momente beschrieben hatten.

Nachdem wir das Programm für die nächsten beiden Tage besprochen hatten, erzählte uns Silke die Geschichte vom Holzfäller. Darin ging es um die Nutzung von Ressourcen. Nachdenklich und erschöpft von der Arbeitswoche, der Anreise und der Aufregung über die fremde Umgebung gingen Mütter und ihre Kinder schlafen.

Am Samstagmorgen stiegen wir nach dem Frühstück mit den Kindern in das Thema ein: Woher kommt Yoga? Wie alt ist Yoga? Wer kennt Yoga-Figuren, in denen ein Tier vorkommt? Anschließend haben wir eine Yoga-Reise nach Indien gemacht. Über Brücken, mit dem Boot, mit einer Zeitmaschine… Neben vielen komischen Bewegungen haben wir dabei viel und herzhaft gelacht. Die Kinder sind danach mit Judith und Raphael in den zweiten Gruppenraum gegangen, haben gespielt, gemalt und getobt.

Frisch gedehnt und entspannt gingen wir Mütter in den Wald, um zu wandern und den Wald mit allen Sinnen zu erleben.  An einer besonders schönen Stelle blieben wir stehen und konzentrierten uns auf unseren Atem. Bei Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen kamen Gedanken und Emotionen in uns auf, mit denen wir nicht gerechnet hatten.

Zum Mittagessen trafen wir dann uns dann wieder mit den Kindern und verbrachten mit ihnen die Mittagspause.

Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit unseren Ressourcen– mit unseren Stärken, mit den Dingen, auf die wir stolz sind, mit den Zielen, die wir erreichen wollen und was uns in schwierigen Situationen geholfen hat. Danach sind die Kinder wieder zu uns gekommen. Beim Mutter-Kind-Yoga wurde wieder herzhaft gelacht! Danach haben wir gemeinsam eine Yoga Nidra-Übung gemacht. Eine halbe Stunde dieser Form der Tiefenentspannung ist genauso entspannend wie zwei Stunden Tiefschlaf und kann negative Denkmuster auflösen! Auch die Kinder haben diese gemeinsame Zeit der Ruhe und Entspannung genossen. 

Am Sonntag genossen wir die letzte Bildungseinheit im Wald. In der Abschlussrunde nach dem Mittagessen haben wir das Glas der Schätze geöffnet und die Zettel vorgelesen, auf denen die besonderen Momente dieses Wochenendes beschrieben waren. Die Kinder stellten uns ihr Gemeinschafts-Bastel-Werk vor. Auf einer Tapete waren Judiths Umrisse aufgezeichnet worden. Dann hatten die Kinder den Umriss mit Materialien aus der Natur beklebt und bunt angemalt. Fertig war Judiths Ebenbild!  

In der Reflexionsrunde waren alle einstimmig der Meinung, dass sie an diesem Wochenende viel Kraft getankt, neue Methoden der Entspannung gelernt und gute Gespräche geführt haben. Gerne kommen sie im nächsten Jahr wieder! 

Text: Astrid Sander